Berlin stand still. Weil die Gewerkschaft Verdi für Freitag zum bundesweiten Streik im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen hatte, fuhren auch die Busse, Trams und U-Bahnen der BVG nicht. Gerade für Pendler ein Problem – denn der tägliche Weg zur Arbeit wurde so zum echten Hindernis.
An mehreren Orten machten die Streikenden auf ihre Kritik an den Arbeitsbedingungen aufmerksam. Busfahrer in Charlottenburg-Wilmersdorf bekamen dabei überraschend prominente Unterstützung: Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
Verkehr wichtig für die Klimaziele
Dass sich die Hamburgerin unter die Kraftfahrer mischte, war kein Zufall. In einer Ansprache vor der versammelten Menge unterstrich sie die Bedeutung des ÖPNV für den Kampf gegen den Klimawandel. Denn dafür seien eine ganze Menge Busse und Bahnen nötig: „Wer soll das alles fahren, wenn die Menschen sich diese Arbeitsbedingungen nicht geben wollen?“
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Deshalb wolle sie die Streikenden unterstützen, betonte Neubauer. Gerade angesichts eines ambitionierten Ziels der Bundesregierung. Bis 2030 soll sich die Zahl der Passagiere auf der Schiene verdoppeln.
Arbeitsbedingungen müssen besser werden
Gemeinsam mit der Organisation Fridays for Future unterstützt Neubauer die Gewerkschaft Verdi bei den Tarifrunden. Bessere Arbeitsbedingungen sollen perspektivisch dabei helfen, mehr Menschen für den Job im Nahverkehr zu begeistern und den ÖPNV auszubauen.
In ganz Deutschland kämpften Verdi-Mitglieder in rund 80 Städten und 40 Landkreisen für ihre Forderungen. Vom frühen morgen bis teils in die Abendstunden standen Busse und Bahnen still. In Berlin nahm die BVG den Betrieb um 10 Uhr wieder auf. Ob es zeitnah zu weiteren Streiks kommt, ist unklar.