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S-Bahn Berlin: Schwangere angepöbelt – „Niemand hat geholfen“

Die S-Bahn-Fahrt wurde für eine schwangere Frau zum Horror-Trip. Sie wurde bedroht und beschimpft. Geholfen hat ihr erstmal niemand.

© IMAGO/Rüdiger Wölk

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Für viele Berliner gehört die Fahrt mit der S-Bahn zum Alltag dazu. Täglich bringen die Linien S1 bis S9 tausende Fahrgäste an ihr Ziel. Doch nicht immer verläuft die Fahrt so reibungslos wie erhofft.

Für diese Frau wurde die S-Bahn Reise jetzt zum regelrechten Horrortrip. Auf dem Weg zur Arbeit wurde die Schwangere beschimpft und bedroht. Geholfen hat ihr erstmal niemand.

S-Bahn Berlin: Schwangere hat Todesangst

Es war einer der letzten warmen Tage im September, als Nina Kluger in der S-Bahn etwas passierte, das sie wohl so schnell nicht mehr vergessen wird. Die 35-jährige Journalistin war vom Ostkreuz mit der S3 Richtung Spandau auf dem Weg zur Arbeit. Sie stand im Gang der Bahn, mit den Gedanken schon bei ihrer ersten Konferenz. Plötzlich fing der Mann neben ihr an, sie wüst zu beschimpfen und zu bedrohen.

„Du Fotze! Du Hure! Nur, weil du Titten hast, darfst du hier nicht bleiben!“, seien seine Worte gewesen. „Es waren sexistische Herabsetzungen und Androhungen von Gewalt“, erklärt sie. Sie habe in dem Moment Todesangst um ihr Baby gehabt, berichtet Kluger, die im fünften Monat schwanger ist, der „Berliner Morgenpost“. Vor allem habe sie aber die Ignoranz der umherstehenden Fahrgäste in der S-Bahn schockiert. „Und das, obwohl man mir deutlich ansah, dass ich schwanger bin“, beschreibt sie.

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Erst als sie anfing, laut um Hilfe zu rufen, schritt ein Mann ein. Er stellte sich zwischen sie und den Angreifer. Eine andere Frau zog sie dann von ihm weg und bot ihr einen Sitzplatz an.

Mehr als ein Sexualdelikt täglich in S-Bahn und Bus

Nina Klugers Erlebnis ist schockierend, aber leider kein Einzelfall. Allein im öffentlichen Nahverkehr dokumentierte die Berliner Polizei im vergangenen Jahr 392 Sexualdelikte. Das sind statistisch gesehen mehr als ein Delikt am Tag. 159 der Fälle waren sexuelle Belästigungen. Fast 90 Prozent der Opfer waren Frauen und Mädchen.

Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer von Fällen, die nicht zur Anzeige gebracht werden. Die Aufklärungsrate ist gering. Lediglich bei 16 Fällen kam es 2023 zu einer Verurteilung. Der Großteil der Verfahren wurde eingestellt.


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Eine dramatische Quote. Für Nina Kluger ist es vor allem deshalb wichtig, ihre Geschichte öffentlich zu machen. „Ich will eine solche Gewaltdrohung gegen eine Frau und Schwangere nicht einfach auf mir sitzen lassen“, macht sie deutlich. Mehr zu dem, was Nina Kugler passiert ist, und welche Erfahrung sie noch in der S-Bahn machen musste, erfährst du bei der „Berliner Morgenpost“.